verzweifeln

verzweifeln

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ver|zwei|feln [fɛɐ̯'ts̮vai̮fl̩n], verzweifelte, verzweifelt <itr.; ist:
(in einer schwierigen Situation) jede Hoffnung, Zuversicht verlieren; keinen Ausweg mehr sehen:
der Kranke wollte schon verzweifeln, als ihm schließlich dieses Mittel doch noch half; sie verzweifelte am Leben, an den Menschen, an ihrer Arbeit; man könnte über so viel Unverstand verzweifeln; nur nicht verzweifeln!; es besteht kein Grund, zu verzweifeln!; es ist [wirklich] zum Verzweifeln [mit dir, mit deiner Faulheit]! (Ausdruck des Verdrusses, des Unwillens, der erschöpften Geduld; es ist unerträglich, katastrophal); sie machte ein verzweifeltes Gesicht; er war ganz verzweifelt.
Syn.: aufgeben, aufstecken (ugs.), den Mut verlieren, den Schwanz einziehen (salopp), die Segel streichen (geh.), die Waffen strecken (geh.), kapitulieren, kleinmütig werden, mutlos werden, resignieren, verzagen.

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ver|zwei|feln 〈V. intr.; ist
1. die Hoffnung völlig aufgeben, verzagen
2. 〈umg.〉 die Geduld verlieren
● am Leben, an den Menschen \verzweifeln; es ist zum Verzweifeln! 〈umg.〉; er machte verzweifelte Anstrengungen, sich zu befreien große, angstvolle A.; ein verzweifelter Kampf ein Kampf ums Letzte, um Leben u. Tod; ich bin ganz verzweifelt ich weiß nicht mehr, was ich tun soll; das ist verzweifelt wenig 〈umg.〉 außerordentlich wenig

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ver|zwei|feln <sw. V.; ist/(veraltet auch:) hat> [mhd. verzwīveln]:
angesichts eines keine Aussicht auf Besserung gewährenden Sachverhalts in den Zustand völliger Hoffnungslosigkeit geraten; allen Glauben, alles Vertrauen, alle Hoffnung verlieren:
am Leben, an den Menschen, an einer Arbeit v.;
man könnte über so viel Unverstand v.!;
nur nicht v.;
es besteht kein Grund zu v.;
<subst.:> (Ausdruck des Verdrusses, des Unwillens, der erschöpften Geduld) es ist [reineweg, schier, wirklich] zum Verzweifeln [mit dir, mit deiner Faulheit]! (es ist unerträglich, katastrophal);
<häufig im 2. Part.:> sie war ganz verzweifelt;
sie machte ein verzweifeltes Gesicht;
ein verzweifelter Blick;
sie hatten einen verzweifelten (von Verzweiflung zeugenden) Plan gemacht.

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ver|zwei|feln <sw. V.; ist/(veraltet auch:) hat> [mhd. verzwīveln]: angesichts eines keine Aussicht auf Besserung gewährenden Sachverhalts in den Zustand völliger Hoffnungslosigkeit geraten; allen Glauben, alles Vertrauen, alle Hoffnung verlieren: am Leben, an den Menschen, an einer Arbeit v.; Ich kann eine Frau, die zehn Jahre Krebs hatte, ... die nie ohne Schmerzen war und die schließlich an Gott verzweifelte ... (Remarque, Obelisk 80); man könnte über so viel Unverstand v.!; nur nicht v.; es besteht kein Grund zu v.; <subst.:> es ist [reineweg, schier, wirklich] zum Verzweifeln [mit dir, mit deiner Faulheit]! (Ausdruck des Verdrusses, des Unwillens, der erschöpften Geduld; es ist unerträglich, katastrophal ); <häufig im 2. Part.:> sie war ganz verzweifelt; jene, die sich tief betroffen und verzweifelt zeigen über das, was angerichtet wird (Dönhoff, Ära 118); sie machte ein verzweifeltes Gesicht; ein verzweifelter Blick; Ihre Tränen und Trauerschleier fließen ineinander, da sie in verzweifelter Zärtlichkeit umklammert stehen (K. Mann, Wendepunkt 37); sie hatten einen verzweifelten (von Verzweiflung zeugenden) Plan gemacht; Verzweifelt fragte mich der Bürgermeister ... (Niekisch, Leben 379).

Universal-Lexikon. 2012.

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